Ausgabe Nr. 41 zum IGM Aktionstag 15.3.2025
Wandel sozial und fair?
Nur mit Revolution
Alles andere ist Illusion
Alle Jahre wieder – Wahlen – Aktionstag – und … PUFF
Heute, am 15. März, am Aktionstag der IG Metall verteilen wir diese Fabrikzeitung ausnahmsweise nicht vor Fabriktoren, sondern in verschiedenen Städten. Wir, das sind kommunistische Arbeiter:innen, die in verschiedenen großen Betrieben arbeiten. Selbstverständlich sind wir gewerkschaftlich organisiert. Wir wollen aber nicht nur Reformen und Anbiederung an den Staat so wie uns die IG Metall das zu diesem „Aktionstag“ vorkaut.
Was die IG Metall in unserem Namen fordert, finden wir im Aufruf und im 11-Punkte-Plan:
„Die Zukunft der Industrie sichern – Die Arbeitgeber müssen sich zu unseren Standorten bekennen. Schluss mit Arbeitsplatz- abbau, Standortschließungen und Verlagerungen!
Dieser Wohlstand ist in Gefahr. Fabriken werden geschlossen und Arbeitsplätze abgewickelt. Das bedroht Existenzen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Politik hat nicht geliefert. Die Unternehmen haben den Wandel verschlafen.“
Aber sie liegt ganz falsch. Es geht NICHT um verschlafen oder bewusst verschieben… Investition in
neue Technologie, während mit der alten trotz Wirtschaftskrise Profite weiter fließen? Ein schlechter Kapitalist, wer so handelt… Denen ist nämlich vollkommen egal, wie es mit uns weitergeht…
Und dann bettelt die IG Metall bei der neuen Regierung um Reformen und „gerechte“ Lastenverteilung:
„Wir sollen dafür zahlen. Das darf nicht sein!“
Einig, aber wir zahlen bereits… tagtäglich, seit mehr als 150 Jahren zahlt unsere Klasse …
Mal im Ernst, wo sollen denn die von „unserer“ IG Metall geforderten staatlichen Industrie-Subventionen herkommen? Nee, is klar: Da gibt’s so ein geheimes Konto… Die Schuldenbremse reformieren? Staatliche Investitionen in Straßen … Infrastruktur … was bedeutet das? Wenn der Staat, der den Kapitalist:innen dient, aufgerufen wird, die Bedingungen für die Industriekapitalist:innen zu verbessern … was meint Ihr?
Gesetzt den Fall, der Staat hört auf diese Schleimerei der IGM: Nehmen die Industriebosse diese Subventionen an? Ja klar! Immer her damit. Und werden sie damit ihre Profite steigern? Aber ja und nochmals ja!
UND … wo bleibt dann der sozial gesicherte Wandel?
Futsch!
Woher kommt denn nun das Geld? Ja, grundsätzlich! WOHER kommt das Geld, das ein Staat ausgibt? Es kommt aus der gleichen Quelle, aus der auch die Gewinne der Kapitalist:innen sprudeln. Aus unserer Arbeit, mit der wir den Mehrwert schaffen. Damit wird ALLES bezahlt. Löhne, Steuern, Versicherungen, Sozialabgaben, Bildung, Demokratie und dann wieder Sozialleistungen, Subventionen UND allem voran: Profite.
Das bedeutet, was vielen Arbeiter:innen und Kolleg:innen nicht mehr klar zu sein scheint: Der gesamte Reichtum in diesem Land, von der Yacht des Milliardärs XYZ über Bildungszuschüsse und andere Subventionen, einfach alles wurde durch unserer Hände Arbeit geschaffen. Das ist ein unumstößliches ökonomisches Gesetz.
Anstatt für Klarheit zu sorgen und den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit zur Mobilisierung unserer Kampfkraft zu nutzen, erstellt die IG Metall einen 11-Punkte-Plan, der für soziale Gerechtigkeit sorgen soll … darauf wären wir NIE gekommen.
Klar, Reformen sind wichtig, weil uns jede kleine Verbesserung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen vorwärts bringt. Aber doch nicht per Papier – auch wenn die Forderungsübergabe medienwirksam bei diesem Aktionstag läuft. Verbesserungen für uns Werktätige wurden und werden immer AUSNAHMSLOS erkämpft – hier und international.
Wenn die Kapitalistenklasse unsere Errungenschaften angreift, hilft kein Plan, wenn dahinter nicht die gesammelte Kraft unserer Klasse steht.
Denn hören Staat und Kapital auf die IG Metall? NEIN! Seit Jahren ruft uns die IG Metall nach Wahlen zu solchen Großaktionen. Wurde jemals eine zentrale Forderung umgesetzt? NEIN!
UND? Ist dieser Plan es wert, dafür zu kämpfen? NEIN!
SIND DAS DENN ÜBERHAUPT UNSERE FORDERUNGEN? NEIN!!!
WIR brauchen kein Bekenntnis zum STANDORT DEUTSCHLAND des Kapitals!
KEIN Wort verliert die IG Metall gegen Spaltung!
Nicht ein Wort gegen Kriegsindustrie!
Nicht ein Wort gegen Faschisierung!
Nicht ein Wort für eine solidarische Gesellschaft!
Was passiert mit geflüchteten Menschen?
Wie halten wir den „Rechtsruck“ auf?
Was tun gegen verschärfte Polizeigesetze?
Angriffe auf das Streikrecht?
Nichts von alledem hält die IG Metall in diesem 11-Punkte-Plan für wichtig.
Aber uns ist das wichtig! Unsere gemeinsamen Interessen als Arbeiter:innenklasse und werktätige Menschen werden nicht erfüllt, wenn es dem deutschen Kapital mit seinem Staat gut geht. WIR brauchen Frieden, Arbeit und gute Lebensbedingungen für ALLE werktätigen Menschen.
Im Kapitalismus ist kein Arbeitsplatz sicher. Das muss uns klar sein. Für Profitsteigerung wurde schon so manche rentable Fabrik geschlossen … Trotzdem lohnt es sich für Verbesserungen zu kämpfen.
In der Industrie z.B. für einen radikalen Umbau: Technologie für Mensch und Natur anstatt für den Profit. Warum immer noch den Individualverkehr hypen und Autos bauen? Das hilft vielleicht dem Standort aber bestimmt nicht dem Klima. Oder gar Waffen?
Sichere Arbeitsplätze in der Kriegsindustrie bedeuten Tod und Elend… DAS soll UNSER Interesse sein? NEIN!!!
WIR FORDERN: Den Kampf wieder aufnehmen für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und Einstellungen statt Arbeitsplatzvernichtung, Leiharbeit, Leistungsverdichtung und Massenentlassungen. Außerdem: Verkürzung der Lebensarbeitszeit, Ausbildung für alle inklusive garantierter Übernahme. Das Geld ist da!
WIR sind davon überzeugt, dass vor allem die Spaltung unserer Klasse dem Kampf um Verbesserungen und unserer Kampfkraft schadet.
Also müssen wir doch ALLES gegen jede
Spaltung unternehmen und uns durch Geschlossenheit stärken.
Da hilft kein Märchen vom sicheren Standort, wer auch immer es erzählt.
Uns stärkt der gemeinsame Kampf in Solidarität mit den am meisten Unterdrückten.
Wir dürfen nicht zulassen, dass auf unsere Schultern ihre Krisen abgeladen und auf unserem Rücken ihre Kriege geführt werden!
Sozialer Wandel?
Nee! Sozialistische Revolution!
Alles andere ist Illusion!
Lasst uns für diese Revolution und damit für eine lebenswerte Zukunft für alle werktätigen Menschen kämpfen!
Wir lieben sie so!
Die Zukunft in einer
kommunistischen Gesellschaft!
Kampf dem System
Trotz alledem!
Kommunistische Zeitung
März 2025
trotzalledem@protonmail.com