Eindrücke von der Großkundgebung 2. Februar 2024 in Berlin

Von dem Bündnis „Hand in Hand“ organisierte Demonstration vor dem Parlamentsgebäude in Berlin unter dem Motto Hand in Hand – #WirSindDieBrandmauer – Menschenkette um den Reichstag

Auf der Kundgebung sollten laut Veranstalter:innen keine Vertreter:innen politi­scher Parteien reden, sondern nur Sprecher:innen von zivil­gesellschaftlichen, antifaschistischen Gruppen und Zusammenschlüssen. Ebenso sollten keine Parteifahnen und Transparente getragen werden. Etliche Demonstrierende aus ostdeutschen Städten haben sich zu Wort gemeldet.

Der Zugang zu dem Kundgebungsplatz vor dem Reichstaggebäude wurde sehr frühzeitig von der Polizei komplett abgesperrt. Teil­nehmende konnten den Platz, der nicht überfüllt war sondern noch reichlich Platz bot, nur noch verlassen. Aber die weiter anströmende Menge wurde nicht mehr reingelassen. Daraufhin haben sich verschiedene Demozüge gebildet. Das war wieder einmal eine „clevere Polizeitaktik“.

Ein Meer von selbst gebastelten Plakaten, viele kleine Karton-Schilder von Kindern getragen. KITA-Kartonparole: „Bei uns spielen, lernen Kinder aller Kontinente! Hier wird niemand remigriert!“. „Ungültige Wahlscheine sind besser als AfD Kreuze“.

Vor Ort nur wenige Flugblätter und Propagandamaterial einiger linken Gruppen und auch nur vereinzelte politische, antifaschistische Spruchbänder und Transparente. Einzelne Gruppen und Aktivist:innen, haben sich der „Friede Freude Eierkuchen-Atmosphäre: Wie toll wir alle sind, weil wir gegen die Afd sind“ entgegengestellt. Sie haben daran erinnert, dass der Kampf gegen Faschismus mehr sein muss als „Ganz Berlin hasst die Afd“. Sie erinnerten daran, dass der Faschismus „System“ hat, und dass dieses System, das den Faschismus gebiert Kapitalismus heißt. „Wer vom Kapitalismus schweigt, soll nicht über Faschismus reden“ stand auf einem Spruchband. Weitere Transparent-Texte: „‘Gegen Rechts‘ demonstrieren und ‚Rückführun­gen‘ akzeptieren? Gegen den Rassismus der sogenannten Mitte! – Antifa“.Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten entrollte ein großes Transpi: „AfD-Verbot Jetzt! Nazi-Parteien verbieten, bevor es zu spät ist“.

Andere politische Gruppen haben richtigerweise lieber ihre eigene Demo/Kundgebung organisiert, anstatt in der bürgerlich-linksliberalen Masse unterzugehen. Wie z.B. eine Kundgebung und Demo gegen den Krieg in Palästina auf dem Potsdamerplatz mit etwa 200 Menschen. Wie wir später aus der bürgerlichen Presse erfahren haben, wollten die Kundgebungsteilnehmer:innen später zum Platz vor dem Reichstags­gebäude gelaufen. Dabei haben sie palästinensische Fahnen getragen und Parolen skandiert wie „Israel bombardiert, Deutschland finanziert“. Sie wurden von der Polizei nicht zu der Kundgebung vor dem Parlament zugelassen.

Aber auch eine Demo der „ Antifa 2024“ mit an die dreihundert jungen Menschen wurde organisiert. Sie haben im Dauerregen mit ihrem Leittranspi „Antifa 2024 Gegen Afd und Ampel“ sowie roten und schwarzen Fahnen ihre eigene kämpferische Demo durchgeführt. An einem in diesem Zusammenhang angesagten Ort, vor dem Kriegs- (Verteidigungs)–Ministerium, zogen sie mit lauten Sprechchören vorbei.