Weltweit entern kämpfende Frauen Plätze und Straßen! Für Befreiung gegen Kapital und Patriarchat!

Am Internationalen Frauenkampftag haben dieses Jahr zum zweiten Mal trotz Pandemie und zahlreicher Einschränkungen Millionen Frauen rund um den Erdball ihre Stimmen erhoben. Überall einte uns ein Motto, „Frauenbefreiung – gegen Patriarchat und Kapitalismus“. Auch wenn teils sehr unterschiedliche Forderungen gestellt und auch kontroverse Strategien zu diesem Ziel verfolgt werden.

Das Bündnis „bundesweitfrauenstreik“ hat in der BRD zur Vorbereitung des diesjährigen 8. März eine digitale Plattform für alle kämpfenden Frauen und diverse Zusammenschlüsse, auch transnational in anderen Ländern, zum Beispiel Chile bereitgestellt. Aktiv beteiligt haben sich zum Beispiel kurdische Frauengruppen, GewerkschafterInnen vor allem im Care-Bereich, polnische Frauen aus der Bewegung gegen das Abtreibungsverbot und regionale Frauenzusammenschlüsse aus hunderten von Städten.

In Telekonferenzen für Koordinierung und inhaltlichen Austausch wurden intensive, auch kontroverse Diskussionen geführt. Zum Beispiel, welche Forderungen stellen wir, worauf setzen wir unsere Priorität? Welche Bezeichnungen verwenden wir? Ist es richtig nur vom Frauentag zu sprechen? i Phantasievolle und wirksame Aktionsformen wurden vorgeschlagen, entwickelt und organisiert: Streikposten vor Kliniken, Fahrradkorsos, Schülerinnen-Streiks, Kundgebungen, Demos, Nachttanz-Aktionen …

Und das Alles unter den verschärften Bedingungen der Corona-Pandemie. Auf der 8. März Demo in Wien/Österreich skandierten Frauen lauthals gegen „Corona-Politik“ von Regierung und Kapital die Parole: „Zurück an den Herd – das ist nicht unser Leben – drum werden wir uns erheben“.

Zehntausende werktätige Frauen setzten Zeichen für einen Aufbruch und für ein Nicht mehr weiter so. Es reicht!

Wir, GenossInnen von Trotz alledem haben aktiv bei zahlreichen Aktionen mitgemacht! Unter unserem Leitmotto: „Frauenbefreiung fordert Revolution! Alles andere ist Illusion!“

8. März FrauenKampftag 2021

STUTTGART

„Die Krise heißt Kapitalismus und Patriarchat. Deshalb feministisch kämpfen!“

Unter diesem Motto fand am Internationalen Frauenkampftag in Stuttgart eine Demonstration mit 2000 TeilnehmerInnen statt. Die Auftaktkundgebung begann bereits sehr kämpferisch. „Unser Feminismus ist antikapitalistisch, internationalistisch und antirassistisch“, so die Moderatorinnen. Die ersten Redebeiträge gingen auf die Situation von werktätigen Frauen und die Verschlechterung ihrer Lage seit der Corona-Krise ein. Das Aktionsbündnis 8. März hielt einen Redebeitrag über die Verknüpfung von Patriarchat und Kapitalismus und machte dem System eine feministische Kampfansage: Auf einen Frauenstreik auch hier in Deutschland! Eine Gesamtbetriebsrätin von H&M (Bekleidungs-Konzern) erklärte, dass Frau flexibel, schnell, billig, perfekt, Berufsanfängerin und immer auf Abruf bereit sein muss, wenn sie einen prekären Job in diesem Konzern haben möchte. Die Konzernführung schreibt das sogar in ihre Verträge: „Du kannst nicht davon leben…

Ein kurzes Theater zur unbezahlten Reproduktionsarbeit von Frauen ging einher mit den Forderungen nach einer Übernahme dieser Arbeit durch Alle und einer angemessenen Bezahlung.

Kämpferische Demo zum 8. März

Die Demonstration startete lautstark mit den Parolen: Frauen! Kämpfen! Frauen! Streiken! Wir nehmen uns was uns gehört! und Frauen, die kämpfen, sind Frauen die Leben, lasst uns das System aus den Angeln heben! Die Stimmung war laut und kämpferisch. Es war einfach Klasse. So viele Frauen und TeilnehmerInnen unterschiedlichsten Alters und aus unterschiedlichsten Teilen dieser Welt. Frauen aus Chile, aus Rojava, aus Polen… Frauen in Rente, SchülerInnen, Pflegekräfte, Werktätige aus dem Erziehungs- und Sozialbereich, Frauen aus dem Einzelhandel, aus der Gastronomie, aus den vielen prekären Jobs, HausbesetzerInnen, gewerkschaftlich organisierte Frauen… darauf können wir mächtig stolz sein!

Küche, Ehe, Vaterland? – Unsere Antwort Widerstand!

Der Frauenblock bildete die ersten (geschlossenen) Reihen. Im hinteren Bereich der Demonstration gab es eine Kinderbetreuung, so dass die Frauen in den kämpferischen Blöcken demonstrieren konnten, ohne sich um die Kinder kümmern zu müssen.

Auf der Zwischenkundgebung weitere Redebeiträge: Frauen aus der Pflege berichteten darüber, wie eine gute Gesundheitsversorgung für alle unter der kapitalistischen Profitlogik leide. Die Parole „Ob Pflege oder Produktion – gleiche Arbeit – gleicher Lohn!“ begleitete diesen Beitrag.

Ein weiterer Redebeitrag thematisierte den Einfluss des patriarchalen Kapitalismus auf die Arbeitssituation von Frauen. Gegen Patriarchat und Kapital kämpfen Frauen international! Internationale Frauengruppen erzählten von ihren Kämpfen in Polen, in Rojava und in Chile. Ein musikalischer Beitrag von lateinamerikanischen Frauen mit dem Lied Canción sin miedo (Lied ohne Angst) griff den Kampf gegen Femizide auf.

Als die Demonstration an der Kneipe „Oblomow“ vorbeilief, machten die Gastronomie-Arbeiterinnen mit Schildern auf sexistische Sprüche und Übergriffe im Nachtleben, sowie auf die prekären Beschäftigungsbedingungen aufmerksam und wie wir Frauen uns dagegen wehren können. Macker gibt‘s in jeder Stadt – bildet Banden, macht sie platt!

Auf der ganzen Demonstrationsroute hat die Polizei provoziert und hat den Block mit den Roten Fahnen schikaniert. Frauen wurden kontrolliert und kurzzeitig festgenommen mit dem Vorwurf Sprühkreide benutzt zu haben. Es war klar und offensichtlich, dass die Polizei aus rassistischen Gründen vor allem gegen Frauen vorgegangen ist, die nicht ins Bild „weiße deutsch Frau“ reinpassten. Wir haben uns aber nicht einschüchtern lassen und haben solidarisch und kämpferisch zusammengehalten. In der Nähe des Stuttgarter Landtags haben wir mit einer Sprühkreide-Aktion die Innere Faschisierung angegriffen.

Bei der Abschlusskundgebung haben Frauen das Justizministerium mit seiner Mittäterschaft an Femiziden konfrontiert. Mit einem Flashmob wurden 150 Schuhpaare aufgestellt, Kerzen und Zettel mit den Hintergrundgeschichten für 150 durch ihre (Ex-)Partner ermordeten Frauen im Jahr 2020, sichtbar gemacht. Und das sind nur die Zahlen, die bekannt sind. Die sogenannte Dunkelziffer liegt um einiges höher. Gewalt an Frauen ist kein Einzelfall! Sexismus bekämpfen überall!

Ein weiterer Redebeitrag handelte von dem alltäglichen Rassismus, den migrantische Frauen in Deutschland erfahren. Women stand together – forever!

Der 8. März, der Internationale Frauenkampftag war dieses Jahr für uns alle ein großer Erfolg! Obwohl an einem Montag waren so viele Frauen und TeilnehmerInnen auf der Straße und haben gekämpft. Das macht Mut!

Internationaler Kampftag
werktätiger Frauen in NRW

In mehreren Städten haben wir uns an den 8. März Aktionen beteiligt. Das „Aachener Bündnis für eine Ende der Gewalt“ bereitete unter dem Motto „Frauenkampftag 2021 – Wandele Wut, Trauer und Angst in Widerstand“ vielfältige Veranstaltungen vor. Die 8. März Kundgebung wurde hauptsächlich von lokalen feministischen Frauengruppen organisiert und von einer Reihe von linken Gruppen, Verbänden und Vereinen unterstützt. Zum Beispiel „Die Linke“, SDS (Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband), Antifa Aachen, Linksjugend Solid, SDAJ, SAV, F-F-F. Ungefähr 500 – 600 Menschen haben sich beteiligt. Ein erheblicher Teil davon waren junge, kämpferische Frauen. Das war sehr toll. Wir waren mit unserem neu gemalten Transparent: „Frauenbefreiung fordert Revolution, alles andere ist Illusion!“ aktiv vor Ort. Wir haben unsere FreundInnen, Bekannten und KollegInnen mobilisiert.

Leider ließen die VeranstalterInnen nicht zu, dass wir unseren 5-minütigen 8. März Redebeitrag hielten, wir hätten unseren Redebeitrag früher anmelden müssen. Sie wollten nicht in letzter Minute den Ablaufplan der Kundgebung ändern, was aber eigentlich kein Problem gewesen wäre. Trotz alledem haben wir uns mit unserem Transparent in der Menge platziert. Anderthalb Stunden lang haben wir unsere Agitation/Propaganda gemacht; Flugblätter verteilt, unsere Zeitung verkauft und diskutiert.

Weitere Transparente mit provozierenden, treffenden und witzigen Parolen für die Befreiung der Frauen – gegen Männerherrschaft und Kapitalismus, waren auf dem Kundgebungs-Platz zu besichtigen: „Wir wehren uns gegen Patriarchat und Kapitalismus!“, „Kämpft mit uns gegen Sexismus für Emanzipation und Sozialismus!“, „We Are Not, Ovary Reacting“, „Abortion is Healthcare! Weg mit den 218 §/ 219§“, „Die Gesellschaft ist erst frei, wenn die Frau frei ist“, „Gewalt gegen Frau gibt es jeden Tag Organisiert Euch“, „Wandele Wut, Trauer und Angst in Widerstand“, „Die meisten Menschen, geben ihre Macht auf, indem sie denken, sie hätten keine“, „Egal ob im Haushalt oder im Betrieb: Unterdrückung und Ausbeutung durch Organisierung bekämpfen“, „Bagger & Macker Blockieren!“, „Wer nicht hören will, muss fühlen… Macker wegboxen!“,Wenn wir streiken steht die Welt still!“, „Schluss mit körperliche Fremdbestimmung – Basta“, „Der Fraubleibt kein anderer Ausweg, als an ihrer Befreiung zu arbeiten. Dieser Befreiung kann nur eine kollektive sein.“

Wir wollen aus dem kämpferischen Redebeitrag des „Aachener Bündnisses für eine Ende der Gewalt“ auf der Kundgebung einige Auszüge dokumentieren:

Seit 110 Jahren gibt es nun den Internationalen Frauen Kampftag. Seit 100 Jahren am 8. März. Uns steht nicht der Sinn nach Feiern. Wir sind wütend, wir schließen uns zusammen, organisieren uns gegen patriarchale Zumutungen, die uns tagtäglich widerfahren. Frauen sind nach wie vor nicht nur von der Lohnarbeit abhängig, sondern auch zusätzlich dem Mann untergeordnet. Sie erfahren auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Formen der Gewalt. Jeden dritten Tag wird eine Frau in Deutschland durch einen Angehörigen oder einen Ex-Partner oder Partner getötet. Jeden Tag wird das versucht.

Die strukturellen Gewaltverhältnisse unserer Gesellschaft übertragen Sorge- und Hausarbeit den Frauen. Und die damit verbundenen Eigenschaften und Emotionen an Frauen. Frauen werden so abgewertet. Sie haben so einen ungleich längeren Arbeitstag, sie sind vermehrt prekären Arbeitsverhältnissen ausgesetzt und sind häufiger von Armut betroffen. Die aktuelle Pandemie zeigt einmal mehr, wie weit wir von einer wirklichen Gleichstellung und Emanzipation entfernt sind. Die Zahl der Femizide ist weltweit angestiegen. Gleichzeitig müssen Frauenhäuser wegen mangelnder Zuschüsse schließen. Durch die vermehrte Isolation im eigenen Zuhause ist partnerschaftliche Gewalt enorm angestiegen.

Es sind zu einem Großteil Frauen, die das vollkommen marode Gesundheitssystem irgendwie am Laufen halten müssen und sie versuchen an vorderster Linie die Versorgung der Alten und Kranken so gut es geht sicherzustellen. Deswegen betonen wir nochmal: Das wir uns dem Wunsch nach der Rückkehr zur Normalität nicht anschließen. Denn in dieser Normalität wird Frauen das Recht am eigenen Körper abgesprochen; werden Frauen unterdrückt, ausgebeutet, geprügelt, missachtet, vergewaltigt und gedemütigt.

Wir stehen heute hier, weil wir für eine Gesellschaft kämpfen, die nicht auf Unterdrückung aufgebaut ist. Wo Frauen nicht mehr um ihr Leben fürchten müssen. Sondern wo sie frei werden können, ohne Angst dafür verschieden zu sein. Wir sind überzeugt, dass so eine Gesellschaft möglich ist. Wir sehen uns als ein Teil der weltweit stärker werdenden feministischen Bestrebungen. Und diese Bestrebungen werden andauern bis das gute Leben für alle erkämpft ist. Der Kampf gegen Patriarchat und Kapital und für das gute Leben muss ein gemeinsamer sein. Vernetzt und organisiert Euch. Auch unser Bündnis kann auch dafür eine Möglichkeit sein. Treten wir das Erbe unser Vorstreiterinnen an und bringen wir es zu Ende. Wandele Wut, Trauer und Angst in Widerstand.“

Was wir als Mangel angesehen haben war, dass die OrganisatorInnen die verschärfte Ausbeutung und Unterdrückung von migrantischen und die extrem prekäre Situation von geflüchteten Frauen nicht thematisiert haben.

In einigen Beiträgen von der Antifa Aachen und des SDS wurde der anwachsende Rassismus deutlich betont, und eine feministisch, antirassistische, und antifaschistische Haltung eingefordert. In weiteren Reden wurde zwar eindrucksvoll anhand von Statistiken, die besondere Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen belegt und angeklagt, gesellschaftliche Nachteile, Defizite oder Fakten genannt und auch angeprangert. Aber sie verblieben oft in einem rein reformistischen Fahrwasser. An den Staat wurden etliche kleinbürgerliche Forderungen gestellt und dabei Illusionen geschürt, falls diese verwirklicht würden, sei alles paletti. Weder wurde das System insgesamt kritisiert, noch gezeigt, wie man dieses System ändern kann und welche Lösungen es für die endgültige Befreiung der Frau gibt. Die Frauenfrage wurde nicht als Klassenfrage gesehen und thematisiert. Natürlich ist es wichtig, radikal demokratische Rechte einzufordern. Falsch ist um ein wenig Staatsknete zu betteln und uns mit Reförmchen abspeisen zu lassen.

Wir KommunistInnen sehen die einzige wirkliche Lösung darin, in einer kommunistischen Organisation, für den Sturz der herrschenden Verhältnisse, für eine sozialistischen Gesellschaft und für die Befreiung der Frauen zu kämpfen. Männerchauvinismus und Patriarchat müssen nicht nur in der Gesellschaft angegriffen und bewusst bekämpft werden. Sondern sie sind auch ein No go in den linken, revolutionären, kommunistischen Parteien und Organisationen. Das wird sich nicht von alleine durchsetzen, sondern nur durch die bewusste Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Ideologie und patriarchalen Strukturen. Dem männlichen Mackergehabe müssen klare Grenzen gesetzt werden. Alle unterdrückten, werktätigen Frauen auf zum Kampf internationalistisch und organisiert und gemeinsam mit unseren Klassengenossen! Als eine starke ArbeiterInnenklasse!

Feiernd & Kämpfend durch Berlin – 8. März 2021

In Berlin haben Frauen einen wundervollen, kraftvollen Frauenkampftag gefeiert. Es gab viele dezentrale Aktionen an verschiedenen Punkten in der Stadt. Die wohl größte Aktion begann am Pariser Platz. Einige Tausende Frauen aus den feministischen, lesbischen und BTI, internationalistischen und kommunistischen Zusammenhängen trugen ihre Forderungen lautstark auf die Straße. So bunt und so viele Statements und Forderungen, die phantasievoll auf Pappschilder, auf den eigenen Körper, auf Transparente gemalt worden waren. Mit Lauti, Trommelgruppen, guter Musik wurde gerufen, gesungen und getanzt!

Schwarze Frauen nahmen Bezug auf die Black Lives Matter Bewegung und riefen zum Kampf gegen Rassismus auf. Andere Frauen trugen die Forderungen der Kämpfe aus Lateinamerika auf die Straßen der Hauptstadt. Gegen die Faschisierung in Brasilien, gegen die Sterilisation von indigenen Frauen in Peru und vor allem gegen das Patriarchat. Unsere Körper gehören uns. Mein Körper – meine Wahl!

In den Redebeiträgen wurde auf die grauenvolle Lage von geflüchteten Frauen, von Lesben, Inter-, Nichtbinären und Transmenschen hingewiesen. Am Beispiel der jezidischen Frauen in Şengal wurde die moderne Sklaverei, der Frauenhandel im 21. Jahrhundert von der Frauenorganisation DesDAN angeprangert. Die Sprecherin wies auf die Heuchelei Europas hin, die vor ihren Toren so ein barbarisches-patriarchales System des Islamischen Staates geduldet habe. Bis heute würden die Jeziden Opfer von Massakern und immer noch seien 2000 Frauen und Mädchen in den Fängen des IS. Sie beendete ihre Rede damit, dass jezidische Frauen ihre Lektion gelernt hätten und sich nie wieder kampflos ergeben würden.

Der Kampf um Frauenbefreiung ist international und internationalistisch, so wie Clara Zetkin, Rosa Luxemburg, Nadeshda Krupskaja das propagiert und Zeit ihres Lebens gelebt haben.

Insgesamt war diese Aktion sehr internationalistisch. Die Redebeiträge, die Ansagen in verschiedenen Sprachen. Jede Forderung für die Befreiung der Frauen hatte ihren Platz. Die Teilnehmerinnen waren international, und untereinander sehr solidarisch. Forderungen wie „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, „Vergesellschaftung von Kinder- und Hausarbeit“ von jeher von kommunistischen Bewegungen aufgestellt, wurden in den Redebeiträgen erwähnt. Leider ist der Bezug zu Arbeiterinnenkämpfen in den Fabriken und auf Feldern dieser Welt, von Argentinien bis Zimbabwe von Bangladesch bis Chile noch viel zu schwach ausgeprägt. Es sind die Arbeiterinnenkämpfe gewesen – wie die Textilarbeiterinnen in den USA im 19. Jahrhundert oder die Arbeiterinnenstreiks im Februar 1917 in Russland, die großartige Massenkämpfe der ArbeiterInnenklasse entfacht haben. Obwohl CIS-Männer nicht erwünscht waren, liefen hier und da welche in den Reihen mit.

Manche vorbeigehenden Männer fühlten sich provoziert. Ein alter „Kerl“ lief mit gesengtem Kopf an uns vorbei und brummte ununterbrochen „Scheiße“, „Scheiße“, „Scheiße“ vor sich hin. Ein anderer Typ suchte womöglich gleichgesinnte Männer als er unsere Genossen am Rande der Demo ansprach: „Also ich habe beobachtet, dass 30 Prozent der Frauen Lesben, 30 Prozent normal und 10 Prozent Schwule dabei sind.“ Das zeigt, wie manche Männer nervös provokativ auf Frauenforderungen reagieren. Ablehnung, Aggression, Gewalt, das sind die Antworten des patriarchalen Systems.

„Schluss mit dem Femizid!“ Die Forderung bei Frauenmorden einen eigenen Straftatbestand des Femizids einzuführen und Männer dementsprechend zu bestrafen, wurde sehr oft gestellt.

Nicht zuletzt wurde das ganze kapitalistisch-imperialistische System für die Frauenunterdrückung und Ausbeutung verantwortlich gezeichnet. Die Antworten gaben die Frauen selbst: Revolution und Sozialismus. Auch wenn diese Stimmen noch zu wenige in der revolutionären Frauenbewegung sind, waren es in der Geschichte Arbeiterinnenkämpfe und Streiks, die Revolutionen anzettelten. Daran wurde erinnert. Diese Zeiten werden kommen. Wir haben unser 8.März Flugblatt verteilt und unser Transparent getragen.

i Wie sind Menschen, die sich keinem Geschlecht zuordnen repräsentiert, wie werden Trans- und Intersexuelle etc. berücksichtigt? Ein Vorschlag unter anderen war den Begriff FLINTA*FrauenLesbenInterNonbinärTransAgender* zu verwenden. Agender: sich keinem Geschlecht zurechnende Personen. Sternchen*: für alle anderen Menschen, außer cis-Männer. Wir wollen uns demnächst inhaltlich mit dieser Diskussion befassen und unsere Position dazu klären.