Fabrik-Zeitung Klasse gegen Klasse – Gegen Ausbeutung für Sozialismus!
Ausgabe Nr. 28 Februar/März 2022
IHR „K“ – Krise, Kurzarbeit, Kapitalrendite, Konkurs, Krieg, Klimakatstrophe, Konzerne machen Kasse, Klassenzusammenarbeit … Krankes System … Kapitalismus
UNSER „K“ – Klassenkampf für eine
klassenlose Gesellschaft im Kommunismus!
ZUM ERSTEN – Klarstellung …
Dieser Tage erfahren wir einiges über Spaltung gar Ausgrenzungen innerhalb der Gesellschaft…
Geimpfte gegen Ungeimpfte und umgekehrt …
Euer Ernst?
Ja, die Pandemie nervt und die schlingernden, halbherzigen, inkonsequenten sich widersprechenden „Maßnahmen“ gegen die Pandemie nerven!
Und ja, Kapital und Kabinett nutzen die Lage aus, wie wir unschwer an den Milliardenprofiten bei gleichzeitigem Anstieg der Armutsquote ablesen können.
Viele Werktätige sind enttäuscht, frustriert und suchen verzweifelt nach „Schuldigen“. Politik, Virologie, Medienberichterstattung …
Mikrochips in Impfstoffen?
Tragen wir da etwa die nicht lieferbaren Halbleiter mit uns herum???
Makabrer Scherz – Zeichen gefühlter Ohnmacht.
Die Pandemie ist Realität und wirkt als Brandbeschleuniger für schwelende Ungerechtigkeiten. In der gesamten Gesellschaft und eben auch in den Betrieben.
Aber durch die Gesellschaft verlaufen die Grenzen nicht zwischen „null, 2 oder 3G“ sondern zwischen oben und unten. Das sind die Grenzen der Klassengegensätze.
WIR Arbeiter:innen, Werktätigen auf der einen, DIE Vertreter:innen des Kapitals auf der anderen Seite.
Und, ist dann nicht das profitorientierte kapitalistische System das tatsächliche Problem?
Kann es sein, dass wir uns darüber streiten, ob wir einmal, zweimal, dreimal… oder gar nicht geimpft sind, während es in den abhängigen Ländern noch nicht mal Impfstoffe gibt? Kann es sein, dass die Scheiß-Pharma-Konzerne Milliarden-Profite einfahren, während sie gleichzeitig die Patente nicht freigeben, damit in den „ärmeren“ in Abhängigkeit gehaltenen Ländern Impfstoffe selber hergestellt werden können?
Kann es denn wahr sein, dass auf dem afrikanischen Kontinent gerade mal sieben Prozent aller Bewohner:innen überhaupt an EINE Impfdosis gekommen sind? Ist eine Pandemie nicht ein weltweites Problem?
Sollte bei einer weltweiten Seuche nicht die Internationale Solidarität im Vordergrund stehen?
Wir schaden uns und unseren Interessen, wenn wir uns immer weiter vom sozialen, solidarischen Handeln entfernen. Was nützt mir meine Freiheit, wenn nicht alle Menschen gleichberechtigt frei sein können?
Denn, egal, was uns erzählt wird. Wir leben in einer Klassengesellschaft. Die Kapitalist:innenklasse ist an der Macht. Für ihre Profite wird die große Masse der Arbeiter:innen und Werktätigen ausgebeutet.
UNSERE Freiheit besteht in diesem System darin, unsere Arbeitskraft den Kapitalisten gegen Lohn zu verkaufen, wenn wir überhaupt eine Arbeit finden.
Arbeitsplatzvernichtung, Massenentlassungen – Gegenwehr wird organisiert – aber es ist Fakt, dass wir, die Arbeiter:innenklasse trotz mutiger kleiner Kämpfe insgesamt geschwächt sind.
Unzufriedenheit und organisiertes Einlullen macht die Herzen und Köpfe anfällig für Heilsversprechen.
Es ist kein Zufall, dass in diesen Zeiten nationalistische, faschistische Netzwerke, Organisationen, die sich ohne Scham als Verteidiger der Freiheit verkaufen, Gehör und Zulauf bekommen.
Lasst uns mit aller Kraft einstehen!
Für den solidarischen Kampf um unser aller Interessen – die Interessen aller Arbeiter:innen und Werktätigen!
Wir stellen fest:
In dieser Pandemie werden Krankenhäuser geschlossen und Arbeiter:innen in medizinischen und pflegenden Berufen eingespart…
Konzerne schicken uns Arbeiter:innen in Kurzarbeit und fahren Milliardenprofite ein.
Zum ZWEITEN …
Betriebsräte – sind gut und wichtig Die einen sagen so, die anderen so
Tatsächlich geht es den meisten Belegschaften ohne Betriebsrat schlechter als denen mit. Kapitalisten – ob klein, ob groß – tun alles, um mit Einschüchterung und Schikane, die Wahl von Betriebsräten zu verhindern. Wo das nicht klappt, wird versucht, Betriebsräte zu bestechen oder sie mundtot zu machen.
Allerdings gibt es keinen Betriebsrat ohne Verflechtung mit dem Kapital. Das ist per Gesetz so. Belegschaftsinteressen sollen seit 1920, dem Jahr der ersten gesetzlichen Regelung zu Betriebsräten, von eben diesen vertreten werden. Tatsächlich haben Betriebsräte damals wie heute kaum Mittel, Druck auf Unternehmensbosse auszuüben.
Das Geflecht ist kompliziert geknüpft …
Oft erwarten Belegschaften, dass Betriebsräte dafür sorgen, dass es besser wird: Lohngerechtigkeit, Arbeitsbedingungen, Verlässliche Arbeitszeit, Arbeitsplatzsicherheit, keine Auslagerungen …
Also marschieren Betriebsräte zu den Chefs und führen harte Verhandlungen.
Im Anschluss sonnen sie sich als Stellvertreterpolitiker: innen in ihrer eigenen Wichtigkeit.
Wieder ein Standort gerettet. Wieder alles für UNS, HIER getan, „unsere Arbeitsplätze gesichert“, „Industriestandort Deutschland gerettet“
… auf Kosten anderer Werktätiger, unserer Klassengeschwister!
Tagtäglich gibt es statt gemeinsamer Gegenwehr Verabredungen mit den Bossen, Entscheidungen zu „unserem Besten“ ohne uns zu fragen… eine endlose Liste von scheinbar unabänderbaren Zuständen.
Was bleibt sind Ohnmacht und Resignation … bestenfalls Wut!
Der Gegensatz zwischen Arbeit und Kapital wird mit Hilfe dieser Stellvertreterpolitik schon lange unter einer dicken Staub- und Filzschicht versteckt:
Im Kapitalismus gibt es keine sicheren, womit auch immer erkauften, Arbeitsplätze. Mit der Angst vor der Erwerbslosigkeit kann das Kapital damals und heute seine Interessen durchsetzen!
Die wären schön blöd,
wenn sie dafür sorgten,
dass Arbeitsplätze sicher sind!
Tatsache ist, dass diese ganze verdammte Politik der betriebsverfassungsrechtlichen Sozialpartnerschaft nichts anderes tut, als Belegschaften zu verkaufen. Das ist nichts anderes als KLASSENZUSAMMENARBEIT.
So werden unsere Interessen verraten!
Stellvertreterpolitik schwächt die Kampfkraft! Das liegt nicht am bösen oder guten Willen der Betriebsräte. Es ist das System
Und jetzt?
Sollen wir keine Betriebsräte wählen? DOCH!
Und zum DRITTEN …
Betriebsratswahl zwischen 1. März und 31. Mai 2022
UNSERE Betriebsräte müssen aus unserer Mitte kommen. WIR wählen sie!
Wir fordern dazu auf, diejenigen Arbeiter:innen in die Betriebsräte zu wählen, die sich mit ihrer kämpferischen Arbeit hervorgetan und das Vertrauen der Belegschaft haben.
Sie verpflichten sich zur totalen Rechenschaft gegenüber der Belegschaft. UNSERE Betriebsräte sind ausschließlich den Interessen der Arbeiter:innen verpflichtet!
Sie müssen bereit sein, dafür die Auseinandersetzung mit den Bossen zu führen und auch die Grenzen des Betriebsverfassungsgesetzes mit uns zusammen zu weiten und zu sprengen.
Wir rufen dazu auf, Betriebsräte zu kontrollieren und betriebliche Komitees zu bilden, die einer verräterischen Betriebsratspolitik entgegentreten!
Der Klassenkampf muss geführt werden – auch für demokratische Rechte und auch für betriebliche Forderungen…
Vorsicht vor falschen scheinbar kämpferischen Kümmerern!
„Zentrum Automobil e.V.“ und andere Vereine, die sich als „Alternative“, „Opposition“ darstellen, sind nichts weiter als der betriebliche Arm der organisierten faschistischen Bewegung.
Ihr Ziel ist nicht, Arbeitsbedingungen zu verbessern sondern die Zerschlagung von Gewerkschaften und das Gewinnen von Arbeiter:innen für ihre Nazi-Ideologie.
Dabei gehen sie sehr gerissen vor. Nutzen sogar Erkenntnisse, Parolen von „linken“ Gewerkschafter:innen, wie z.B. den Begriff „Co-Management“ …
Ihre Aufrufe zum „Streik“ zusammen mit österreichischen Nazi-Organisationen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie keineswegs die Interessen der Arbeiter:innenklasse vertreten.
Wir, Trotz alledem!, verschleiern nicht, dass Betriebsräte und auch die DGB-Gewerkschaften gelb, also mit dem Kapital verflochtene Organisationen, sind. Ihre Aufgabe ist, unseren Unmut zu kanalisieren und zu dämpfen.
Wir sollen nicht nur unsere Stimme sondern auch unsere Sache an andere abgeben.
Wir rufen dennoch dazu auf, sich in den Gewerkschaften zu organisieren und dort für klassenkämpferische Politik und vor allem Aktionen einzutreten.
Alles, was uns Werktätige in Solidarität
zusammenbringt und zusammenhält,
stärkt unser Klassenbewusstsein
und damit unsere Kampfkraft!
Wir wollen kämpfen lernen
und aus unseren Kämpfen lernen! Zum Sozialismus kommen wir nur kämpfend!