Am 8. März 2024 unserem Internationalen Kampftag
fordern wir lautstark
Wenn wir zusammen gehen, kommt mit uns ein besserer Tag
Die Frauen, die sich wehren, wehren aller Menschen Plag’.
Zu Ende sei, dass kleine Leute schuften für die Großen
Her mit dem ganzen Leben: Brot und Rosen!
Seit 1911 erobern alljährlich werktätige Frauen am 8. März weltweit die Straßen. Auf Initiative der Kommunistin Clara Zetkin und der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz
wurde dieser Protesttag erkämpft. Das Datum erinnert an die aufständischen Frauen der russischen Revolution. Am 8. März streikten 1917 in St. Petersburg Textilarbeiterinnen, Arbeiter- und Soldatenfrauen sowie Bäuerinnen: Der Startschuss für die Februarrevolution.
„Wir müssen Sorge tragen, daß der Frauentag nicht nur eine glänzende Demonstration für die politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts, sondern darüber hinaus der Ausdruck einer Rebellion gegen den Kapitalismus, eine leidenschaftliche Kampfansage all den reaktionären Maßnahmen der besitzenden und ihrer willfährigen Dienerschaft, der Regierung ist.“
Das forderte Clara Zetkin bereits 1914 und es hat nichts an seiner brennenden Aktualität verloren. Innerhalb des herrschenden imperialistischen Systems sind weltweit in jeder Gesellschaft werktätige Frauen am meisten ausgebeutet und unterdrückt.
Auch wenn eines der damals wichtigsten Ziele, das Wahlrecht für Frauen, in Deutschland durch die Novemberrevolution durchgesetzt wurde, sind wir noch lange nicht am Ziel.
Viele zum Teil über 100 Jahre alte demokratische Forderungen sind noch immer nicht erkämpft. So zum Beispiel das Recht auf legale Abtreibungen. Ein Recht, das zehntausenden Frauen, die bei illegalen, unsicheren und aus der Not heraus teilweise selbst durchgeführten Abtreibungen sterben, das Leben retten könnte.
Im „zivilisierten“ Europa, im „demokratischsten“ Deutschland findet sich die Gesetzgebung zu Schwangerschaftsabbruch immer noch im Strafgesetz und ist kein im Grundgesetz verankertes Recht.
Das Recht auf körperliche Unversehrtheit?
Im Schnitt wird alle sieben Minuten eine Frau vergewaltigt. Jede dritte Frau muss schlimmste Gewalterfahrungen machen, noch bevor sie dreißig Jahre alt ist. Frauen und Mädchen sind Opfer grausamster Genitalverstümmelungen.
Ja, dagegen gibt es doch Gesetze, rufen uns die bürgerlichen Politiker:innen zu.
Lautstark rufen wir zurück: Was nützen uns eure Gesetze, wenn wir sie nicht nutzen können?
Als werktätige Frauen werden wir im herrschenden Patriarchat in Abhängigkeit von den Männern gehalten. Recht bekommen, das kann sich nur leisten, wer die wirtschaftliche Basis dafür hat.
Wenn wir schon beim Thema Geld sind: Gleiche Entlohnung für Frauen gibt es auch noch nicht: Im ach so demokratischen Deutschland beträgt der Unterschied im Schnitt immer noch rund 20 Prozent.
All diese Unterdrückungsmechanismen treffen Migrantinnen, Frauen ohne Papiere und geflüchtete Frauen mit viel größerer Wucht. Geflüchtete werden an den Grenzen drangsaliert – die Meere Massengräber. Weltweit werden Geflüchtete gezwungen, in überfüllten menschenunwürdigen Lagern unter den miesesten Bedingungen zu überleben.
Unser Widerstand ist international!
Wenn wir heute auf die Straßen gehen, richten wir unsere Aktionen auch gegen die unzähligen Kriege auf dieser Erde … in der Ukraine, im Jemen, in Mali, Irak, Libyen, Afghanistan, Syrien, auf den Philippinen … Frauen sind es, auf deren Rücken alle Kriege die größte Last abladen.
Tag für Tag sterben auf der Welt Tausende Frauen in Kriegen, werden misshandelt und vergewaltigt, ermordet!
Unter den auf Kriege folgenden Wirtschaftskrisen leiden Frauen am meisten. 70 Prozent der Ärmsten der Welt sind Frauen!
Und die Kriegsindustrie? Die profitiert!
Aktien der Rüstungskonzerne steigen in Zeiten Not und Elend bringender Kriege.
Unsere grundlegenden Forderungen können wir erstreiten, wenn der 8. März keine auf einzelne Städte und Länder beschränkte Aktion bleibt. Nur wenn der revolutionäre Strom des Frauenwiderstandes sich international, solidarisch und gleichberechtigt verbindet, nur dann werden wir den imperialistischen Kriegen ein Ende setzen. Nur dann werden wir eine neue Welt gewinnen.
Massendeportationen wie sie im November 2023 in Potsdam unter AfD, Werteunion und Hardliner-Faschisten besprochen wurden, haben Anfang 2024 Hunderttausende Menschen auf die Straßen gebracht.
Beeindruckend!
Leider wird die so genannte „Mitte der Gesellschaft“ als das Heilmittel erster Wahl gesehen und von den bürgerlichen Parteien für den Europawahlkampf genutzt.
Kein Wort über die eigene Verantwortung, die stetig verschärfte Politik des Sozialraubs zugunsten von Kriegsvorbereitung sowie Abbau sozialer und demokratischer Rechte. All das erzeugt mehr und mehr Unzufriedenheit bei der Mehrheit der Werktätigen. Das Gefühl, benachteiligt zu sein, wird geschürt durch das Herrschaftsmittel der Spaltung:
Rassismus geht vom Staat aus! AfD & Co haben den nicht erfunden. Sie versprechen Gerechtigkeit für die so genannten „kleinen Leute“ was gelogen ist …Wir müssen nur ihre Programme lesen
Es stimmt, diese Regierung, im Übrigen alle Regierungen in diesem System, verraten uns werktätige Menschen. Allerdings treten wir in die Falle, wenn wir ihre Spaltung mitmachen. Rassismus, Frauenunterdrückung, gesellschaftliche Spaltung und Ausgrenzung egal mit welcher Begründung sind absolut falsch!!! Falsch für uns, die werktätigen Menschen.
Wir sind verloren, wenn wir uns spalten lassen! Wir können gewinnen, wenn wir vereint aufstehen und gegen das frauen-, menschenverachtende patriarchale, kapitalistische Ausbeutungssystem kämpfen!
Tatsächliche Gleichberechtigung können wir nur selbst erreichen!
Von Regierungen, egal welcher Richtung, von kapitalistischen Herren und Damen, haben wir nichts zu erwarten! Schluss mit Nelken verteilen und guten Wünschen, die am nächsten Tag sowieso wieder dem Alltags-Sexismus weichen.
Wir wollen Gleichberechtigung auf allen Ebenen.
Aber das reicht uns nicht!
Die Ursache von Frauenunterdrückung und Ausbeutung liegt in dem kapitalistischen Wirtschaften selbst. In den Besitz- und in den Produktionsverhältnissen.
Die lassen sich aber nicht reformieren. Das spüren wir jeden Tag an unserem Arbeitsplatz und in der Gesellschaft.
Für tatsächliche Gleichberechtigung widersetzen wir uns der Gewalt, der Unterdrückung und Ausbeutung.
Wir begehren auf und streiten für eine andere Welt, für den Sozialismus!
Am 8. März, dem Internationalen Kampftag der werktätigen Frauen – auch 2024!
Frauenbefreiung fordert Revolution!
Alles andere ist Illusion!
Fabrik-Zeitung Klasse gegen Klasse, Gegen Ausbeutung für Sozialismus! Ausgabe Nr. 36 zum 8. März 2024
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