„Es kommt dazu trotz alledem, die Furcht wird sich in Widerstand verwandeln, trotz alledem!“
Bolschewistische Initiative Deutschland
„Sozialismus oder Untergang in der Barbarei“
Dieser Aufruf von Rosa Luxemburg im Angesicht der Gräueltaten
des ersten Weltkriegs ist heute aktueller als je zuvor
November 2021 – Wir erleben die Barbarei des Imperialismus jeden Tag in allen Lebensbereichen und in all ihren hässlichen Facetten: Die Rivalität der Imperialisten im Kampf um die Weltherrschaft nimmt an Intensität zu. Diese Realität von hunderten Millionen Menschen verschärft sich Tag für Tag: Tod, Vernichtung ihrer Lebensgrundlagen und Vertreibung durch Stellvertreterkriege überall in der Welt. Die Vorbereitung auf einen dritten Weltkrieg, der zweifellos viel destruktiver wird als die vorhergehenden, wird von allen imperialistischen und reaktionären Mächten vorangetrieben.
Im Inneren wird, auch als Vorbereitung auf einen neuen großen Krieg, in allen Ländern, auch in denen die sich am demokratischsten gebärden, die Faschisierung vorangetrieben. Ideologisch wird mit Chauvinismus und Rassismus in vielen seinen Erscheinungsformen aufgerüstet.
Die herrschende Bourgeoisie ist so unverschämt, dass sie die von ihr selbst zu verantwortendeGesundheitskrise durch die Corona-Pandemie auch für das Vorantreiben der inneren Faschisierung weidlich ausnutzt. Ihre menschenfeindliche Fratze wurde in der Pandemie für viele werktätige Menschen viel sichtbarer.
Die imperialistischen und reaktionären bourgeoisen Herrschaften sind nicht nur Feinde der großen ausgebeuteten und unterdrückten Menschheit, sondern auch aller lebendigen Natur. Sie haben durch ihre kapitalistische Produktionsweise, und die durch sie bedingte Lebensweise der Menschen das Gleichgewicht der Natur zum Kippen gebracht.
Die Klimaveränderung, deren Ergebnisse wir heute auf allen Kontinenten, in allen Ozeanen, in der Atmosphäre in allen Ländern in Form verschiedener „Naturkatastrophen“ erleben ist das Werk des Kapitalismus.
Wenn dieser Entwicklung nicht Einhalt geboten wird, führt der Kapitalismus die Welt schnurstracks in den Untergang der Barbarei!
So ist der gegenwärtige Zustand der Welt. Er schreit nach Veränderung. Nach „System Change“.
Allerdings ist mit Reformen im kapitalistischen System, die Grundlage allen Übels auf der Welt, nicht zu überwinden.
Das Übel ist das kapitalistische System selbst. Der Kapitalismus muss durch Revolutionen unter Führung der Arbeiter:innenklasse mit dem Ziel Sozialismus und Kommunismus zerschlagen werden. Dazu müsste die Arbeiter:innenklasse die überall in der Welt durch ihre Arbeitskraft in der Industrie und Landwirtschaft alle lebensnotwendigen Güter und Mehrwert schafft, und auch den ganzen Dienstleistungssektor aufrechterhält, sich von einer Klasse an sich, zu einer Klasse für sich entwickeln. Davon sind wir heute meilenweit entfernt.
Um diese meilenweit entfernte Ziel zu erreichen brauchen wie überall in der Welt auch in Deutschland starke kommunistische Parteien, die mit der Arbeiter:innenklasse fest verbunden sind. In den vordersten Reihen des Klassenkampfes teilnehmend, ist es unsere Aufgabe als Kommunist:innen das sozialistisch-kommunistische Bewusstsein in diese Kämpfe hineinzutragen, die klassenkämpferischsten Elemente der Arbeiter:innenklasse in unseren Reihen zu organisieren. Und davon sind wir heute auch meilenweit entfernt.
Wir leben in einer Situation, in der Sozialismus und Kommunismus im Großteil der Arbeiter:innen und Werktätigen keine Begeisterung auslöst. Umgekehrt, es herrschen viele Vorurteile gegen den Sozialismus und Kommunismus, die von der Bourgeoisie non-Stopp produziert werden.
Insbesondere die revisionistische Entwicklung in der ehemaligen sozialistischen Sowjetunion und den ehemals zeitweilig volksdemokratischen Staaten, nutzt sie als Munition für ihre antikommunistische Hetze. Diese wird durch eine schier unendliche Medienmacht in die Köpfe der Werktätigen hineingehämmert.
Es ist keine pessimistische Einschätzung, wenn wir festhalten: Die kommunistische Weltbewegung und die kommunistische Bewegung in Deutschland als Teil dieser Bewegung durchleben eine ihrer schwächsten Perioden überhaupt. Und das angesichts der größten Herausforderungen vor denen wir stehen. Diese aktuelle Situation ist ein dringender Aufruf unsere Kräfte zu bündeln und noch entschiedener unsere Aufgabe anzupacken, den Aufbau der Kommunistischen Partei.
Der 5. Kongress Bolschewistischen Initiative Deutschland ist der Kongress der Kommunist:innen in Deutschland, die in einer solchen Situation Trotz alledem! sagen!
Der 5. Kongress stellt fest, ja wir sind schwach angesichts der immensen Aufgaben vor denen wir stehen. Ja, die Arbeiter:innenklasse ist heute für den Sozialismus und Kommunismus schwer zu gewinnen. Aber Trotz alledem! ist Sozialismus und Kommunismus die einzige Alternative zum Untergang in die Barbarei. Unsere drängende Aufgabe ist die Arbeiter:innen und Werktätigen mit diesem Bewusstsein zu wappnen.
Diese Aufgabe packen wir nun seit 25 Jahren an. Und werden sie in Zukunft beharrlich weiter anpacken. Trotz alledem! Trotz aller Widrigkeiten. Dazu ruft unser fünfter Kongresses alle Genoss:innen und alle revolutionären Menschen auf, die sich eine Zukunft ohne Kapitalismus vorstellen können. Und dieser Aufruf ist auch ein Vermächtnis des 5. Kongresses in Gedenken an unseren wunderbaren Arbeitergenossen Yusuf, den wir durch eine heimtückische Krankheit vor dem Kongress verloren haben.
Der 5. Kongress hat in einer beeindruckend genossenschaftlichen, nach vorne gerichteten Arbeitsatmosphäre die gesamte Tätigkeit der Organisation zwischen 2016 und 2021 ausgewertet und eingeschätzt.
Die politisch-theoretische Hauptarbeit dieser Periode war die Einschätzung der DDR.
Die zu beantwortenden Fragestellungen waren: War die DDR irgendwann ein sozialistischer Staat? War die SED eine sozialistisch kommunistische Organisation? War die Auflösung der KPD in der SED richtig? In der ganzen Organisation wurden die wichtigsten Dokumente der SMAD / KPD / SED und der DDR studiert, geschult und umfassend diskutiert. Die in der Diskussion der Dokumente entwickelten Artikel wurden in der TA und teilweise auch intern veröffentlicht.
Der 5. Kongress hat mit der Verabschiedung des Dokuments „Thesen DDR – Anspruch und Wirklichkeit“ diese Arbeit erstmal zu einem Ergebnis gebracht.
Der 5. Kongress hat auch über den „Politischen Bericht“, der von der Zentralen Leitung drei Monate vor dem Kongress in der Organisation und der nächsten Umgebung zur Diskussion gestellt wurde, lebhaft diskutiert. Diesen Politischen Bericht, in dem die ökonomischen und politischen Entwicklungen in den letzten fünf Jahren dargelegt und zur Diskussion gestellt wurden, hat der Kongress mit einigen Veränderungen und Aktualisierungen verabschiedet.
Den größten Teil der Arbeit des Kongresses machte die Diskussion über den organisatorischen Bericht aus. In diesem Teil wurde unter dem Motto Ausrichtung der Arbeit über folgende Themen debattiert und Beschlüsse gefasst:
Richtiges Verhältnis von Theorie und Praxis, Kaderfragen, Gewinnung neuer Mitglieder, Betriebsarbeit, Organisationsaufbau, Politische Widersprüche, Internationale Beziehungen und praktische Arbeit im Klassenkampf. Ein neues Statut wurde verabschiedet.
Die Entwicklung und alle Probleme der Organisation wurden freimütig genossenschaftlich, solidarisch, kritisch und selbstkritisch diskutiert. Es wurden Lehren aus der Arbeit der letzten fünf Jahre gezogen, und ein Arbeitsplan für die zukünftige Arbeit als Empfehlung für die neue Leitung beschlossen.
An unserem Kongress nahmen neben den stimmberechtigten Mitgliedern (Delegierten) auch einige eingeladene (nicht stimmberechtigte) Genoss:innen teil, die sich aktiv gleichberechtigt an der Diskussion beteiligt und sie ausgesprochen bereichert haben.
Die Bolschewistische Partei Nordkurdistan/Türkei, BP (NK/T) und die Initiative für den Aufbau einer Revolutionär-Kommunistischen Partei Österreich, IA.RKP waren eingeladen und beteiligten sich engagiert mit Gastdelegiert:innen an dem Kongress.
Die Grußbotschaft von BP/NK-T wurden von ihrem/er Delegierten vorgetragen. Der Delegierte der IA.RKP hat sich zu Beginn des Kongresses für die Einladung bedankt und internationalistische, herzlichste revolutionäre Grüße und Erfolgswünsche der Genoss:innen aus Österreich an den Kongress übermittelt.
Der Kongress war eine neuerliche Kampfansage der Kommunist:innen in Deutschland an den imperialistischen deutschen Staat, an den Weltimperialismus! Er war geprägt vom lebendigen Geist des Internationalismus, des kommunistisch-kollektiven Lebens in der Tat! Genoss:innen!
Mit frischem Mut und Kampfgeist geht der Kampf weiter. Trotz alledem!
Wir rufen auch alle Kommunist:innen außerhalb unserer Organisation auf:
Kämpft für die internationale Einheit aller Kommunist:innen!
Lest, studiert und diskutiert die Dokumente unserer Organisation, setzt euch mit uns auseinander!
Schließt euch unserer organisierten kommunistischen Arbeit an!
Kämpft mit uns zusammen:
Bis die Erde vom Kapitalismus befreit und rot wird! Rot Front!