Von der Bolschewistischen Partei (Nordkurdistan/Türkei)
Liebe Genossinnen, liebe Genossen,
hiermit möchte ich euch die herzlichsten revolutionären Grüße des ZK der Bolschewistischen Partei Nord Kurdistan/Türkei übermitteln.
Die Genossinnen und Genossen aus Nord Kurdistan/Türkei sind hoch erfreut darüber, dass es in Deutschland eine bolschewistische Initiative gibt, die sich der schwierigen Aufgabe der Gründung und des Aufbaus einer bolschewistischen Partei in Deutschland gestellt hat, und trotz aller widrigen Umstände sich dieser Aufgabe jeden Tag weiter stellt.
Dass es euch gibt, ist für uns ein Ansporn, ist eine Quelle der Hoffnung für eine zukünftige bolschewistische Internationale. Wir bedanken uns bei euch auch für eure internationalistische selbstlose Unterstützung unserer Partei.
Genossinnen und Genossen,
TROTZ ALLEDEM! Das war der Kampfesruf der KommunistInnen in Deutschland in den schwierigen Zeiten des ersten Weltkriegs, die den Kampf für eine sozialistische Revolution auf ihre Fahne geschrieben haben.
TROTZ ALLEDEM! Das war der Kampfesruf der KommunistInnen im Kampf gegen die Nazifaschistische Diktatur.
TROTZ ALLEDEM! War der Kampfesruf der KommunistInnen, die nach dem zweiten Weltkrieg auf den Trümmern des Nazi-Deutschlands für ein neues, demokratisches, friedliebendes Deutschland gekämpft haben.
Die rote Fahne „TROTZ ALLEDEM!“ habt ihr vor 25 Jahren, in einer Zeit, als die kommunistische Bewegung sich in einer der schwächsten Perioden ihrer Geschichte befand mutig aufgehoben.
In einem der reichsten imperialistischen Länder der Welt; in einem Land mit einer mit einer mächtigen Schicht der Arbeiteraristokratie und -Bürokratie, in einem Land mit einer beispiellosen Nazivergangenheit; in einem Land, in dem der Kommunismus auch durch die revisionistische Praxis der DDR im Namen des Sozialismus völlig desavouiert ist; in einem solchen Land im Namen des Marxismus-Leninismus mit dem Anspruch eine bolschewistische Partei aufzubauen hervorzutreten, das braucht Mut. Es braucht aber vor allem ein starkes kommunistisches Bewusstsein.
Genossinnen und Genossen!
Es braucht auch Mut dazu, diese gigantische Aufgabe mit sehr wenigen Kräften anzugehen. Viele GenossInnen eurer Organisation sind MigrantInnen insbesondere aus Nordkurdistan und der Türkei, die in Deutschland früher in und um die Auslandsorganisation unserer Partei politisch gekämpft haben.
Diese TA Genossinnen und Genossen sind für die biodeutschen Normalbürger nach wie vor „Schwarzköpfe“, und sie haben teilweise noch Sprachprobleme. Das erschwert natürlich die Arbeit, die Gewinnung neuer Menschen für die Parteiarbeit.
Aber diese Genossinnen und Genossen sind KommunistInnen, die in Deutschland leben und da ihren Lebensmittelpunkt haben. Also kämpfen sie als BolschewistInnen in diesem Land für den Kommunismus, gemeinsam mit allen GenossInnen der Bolschewistischen Initiative.
Die bolschewistische Initiative tut das Richtige. Sie ist keine „deutsche“ Organisation. Sie ist – wie übrigens jede originäre kommunistische Organisation – keine an Nationalitäten gebundene Organisation der InternationalistInnen. Sie ist keine deutsche Organisation, sondern eine proletarische Organisation der Revolution in Deutschland. Deutschland ist ein Einwanderungsland, auch wenn die deutschen Rassisten das nicht akzeptieren.
Leider ist auch unter den revolutionären, linken Kreisen die Akzeptanz der Menschen mit migrantischem Hintergrund nicht weit gediehen. So wurde und wird die Bolschewistische Initiative z.B. von einer Partei, die sich marxistisch-leninistisch nennt, nicht als eigenständige Organisation, sondern als eine Auslandsorganisation unserer Partei betitelt. Die Aufnahme von BI in ICOR wurde neben anderen fadenscheinigen Argumenten, auch mit diesem „Argument“ verhindert. Aber: Bei uns gibt es ein Sprichwort: Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter.
Die Karawane der BI zieht weiter. Trotz allen Widrigkeiten. TROTZ ALLEDEM!
Genossinnen und Genossen!
Wir wissen, wir Bolschewiki sind heutzutage wenige. Zu wenige, für die Aufgaben, die zu lösen wir uns in einzelnen Ländern und international vorgenommen haben.
Bei der Aufgabe neue Menschen zu gewinnen scheitern wir öfters. Dazu verlieren wir wertvolle, verdienstvolle GenossInnen durch Tod, wie zuletzt den Genossen Yusuf. Es entwickeln sich bei manchen GenossInnen Fragen nach dem Sinn der revolutionär-kommunistischen Arbeit heutzutage.
Die Zeiten sind nicht solche, wo sich der Wunsch nach Veränderung, eine revolutionäre Bahn sucht.
Der Wunsch und Ruf nach „Systemchange“ bewegt sich real im Rahmen eines „Regierungschange“ im kapitalistischen System. Das kann auch nicht anders sein. Denn es fehlt die starke kommunistische Partei, die in die spontane Bewegung der Massen das sozialistische Bewusstsein hineinträgt. Wirklicher Systemchange fordert in Deutschland den Kapitalismus zu zerschlagen durch eine sozialistische Revolution; die Errichtung der Diktatur des Proletariats, den Aufbau des Sozialismus und die Weiterführung der Revolution auf dem Weg des Kommunismus.
Und das geschieht nicht spontan, der Sozialismus, kommt nicht spontan. Es kann nur durch die ArbeiterInnenklasse und die Werktätigen unter Führung einer starken kommunistischen Partei erkämpft werden.
Davon sind wir heute meilenweit fern. Das ist die objektive Grundlage der Gedanken nach einer „sinnvolleren, wirksameren politischen Arbeit“. Manche verlieren den Mut und die Lust nach revolutionärer Tätigkeit, weil es ja scheinbar nichts bringt und ziehen sich in ihr kleinbürgerliches Privatleben zurück.
Manche finden die kleinteilige reformistische Arbeit, deren Ergebnisse sie auch miterleben können als sinnvoller. So werden aus ehemaligen KommunistInnen z.B. „linke GewerkschafterInnen“!
Liebe Genossinnen, liebe Genossen!
Wir erleben was den unmittelbaren Erfolg der revolutionär-kommunistischen Arbeit betrifft, eine ziemlich lange Durststrecke. Aber es macht die KommunistInnen gerade in solchen Situationen aus, ob sie TROTZ ALLEDEM das richtige weiter tun.
Und das Richtige, das wissen wir ist: Die Befreiung fordert Revolution; alles andere ist Illusion! Und, ohne Kommunistische Partei, keine sozialistische Revolution!
Die Welt hat den Sozialismus nie zuvor so gebraucht wie heute! Die objektiven Bedingungen sind noch nie so reif gewesen für Sozialismus wie heute! Genauso so aber stand die Welt noch nie so nahe am Rande des Untergangs in der Barbarei wie heute!
Um das zu verhindern, dazu ist die kommunistische Arbeit, die einzig sinnvolle Arbeit, trotz aller Unkenrufe! TROTZALLEDEM!
Sozialismus oder Untergang in der Barbarei!
Das ist die Alternative!
Es gibt viel zu viel zu tun! Packen wir, die Bolschewiki überall in der Welt es gemeinsam an!
In diesem Sinne:
Wir wünschen euch einen erfolgreichen 5. Kongress!
Venceremos!
Hoch der Proletarische Internationalismus!