Happy 200. Birthday Friedrich Engels!

Erfolgreiche kämpferische Engels-Gedenkdemonstration –
trotz Polizei-Angriff!

Am 28. November 2020 wurde eine Gedenkdemon­stration zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels in Wuppertal, seinem Geburtsort, organisiert. Im „Engelsbündnis” haben sich 15 Organisationen in diesem Rahmen seit 2018 zusammengefunden.

Trotz der schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie trafen sich ungefähr 300 RevolutionärInnen mit roten Fahnen und Transparenten am Wuppertal-Barmer Bahnhof. Die Aktion startete um 15:00 Uhr. Aufregung und Entschlossenheit waren sichtbar.

Das Erfordernis, eine Maske zu tragen und einen Abstand von zweiMetern einzuhalten, war die Bedingung für die Demonstration. Diese Situation war anders als die, die wir bisher erlebt haben; es war eine unangenehme Situation, an die wir bisher nicht gewöhnt waren.

Aus diesem Grund wiesen uns die Demoverantwortlichen und ModeratorInnen immer wieder daraufhin, die Hygiene-Regeln zu beachten. Daher haben alle DemonstrantInnen die Warnungen berücksichtigt und genau befolgt.

Bevor die Gedenkdemonstration sich in Bewegung gesetzt hat, wurde sie plötzlich willkürlich von der Polizei massiv angegriffen. Wahrscheinlich hat der revolutionäre Inhalt der Aktion, die Verantwortlichen der Polizei zu sehr gestört. Ohne Vorwarnung stürzte sich die Polizei ohne irgendeinen Anlass auf die Demo-TeilnehmerInnen und versuchte, die Identität einiger junger AktivistInnen zu überprüfen und sie ohne Grund in Gewahrsam zu nehmen.

Die Polizei versuchte gewaltsam, die Jugendlichen mit Fäusten, Schlagstöcken und Pfefferspray festzunehmen. Gegen diese Haltung der Polizei verhielt sich die gesamte Demonstration geschlossen solidarisch, gab nicht nach und zeigte revolutionären Widerstand. Die Polizei musste sich angesichts dieses revolutionären Widerstands beugen und zurückziehen. Die Verteidigung der Demo war wirksam und effektiv.

Nachdem die Situation sich teilweise beruhigt hatte, begann die Gedenkdemonstration über die Hauptstraße B7 in Richtung Einkaufszentrum und erreichte den Rathausplatz. Hier fand eine Zwischenkundgebung statt.

Organisationen, die sich bei der Demonstration aktiv beteiligt und diese mit organisiert haben, hielten kämpferische Reden zu den unterschiedlichsten Themen: Kommunistischer Aufbau, „Friedrich Engels Relevanz für heute“; Revolutionäre Jugend „Rassismus und antirassistischer Kampf“; SDAJ, „Antimilitarismus im Kontext der Krise“; Ruhr-Rebellion, „Ausnahmezustand/Polizeistaat und Antimilitarismus und Klassenkampf“; Trotz alledem, „Flucht, Moria und Imperialismus” und Linkes Forum „Klimakrise”. Ein junger Genosse hielt unsere Rede.

Mit großem Interesse wurde allen Beiträgen zugehört und Beifall gezollt. Der Demozug lief dann weiter und erneut am „Alten Markt“ vorbei und wieder über die Hauptstraße B7 zum Engelsgarten, wo sich die Engelsstatue befindet. Auch hier haben weitere Bündnis-Mitglieder wie Studienkollektiv „Bildung heute!“; MLPD „Gegen Antikommunismus”; ADHK, ”Frauenkampf und Frauenfrage” und DKP „Über die Krise” gesprochen. Bir-Kar hatte eine Rede über „Auswirkungen der Krise auf die Arbeiterklasse“ vorbereitet, aber sehr solidarisch auf ihren Vortrag verzichtet, da die Zeit zu knapp war.

Die Polizeikräfte versuchten ihre Angriffe auch während der gesamten Gedenkdemonstration bis in den Engelsgarten fortzusetzen. Dort wurden weiterhin von Seiten der Polizei ständige Provokationen durchgeführt. Auch hier hat die Polizei vor allem Jugendliche verfolgt, bedrängt und am Ende eine 17 Jährige für 2-3 Stunden festgenommen.

Das Ziel der Polizei war, die jugendlichen Revolutionär­Innen, die an der Gedenkdemonstration teilgenommen haben, anzugreifen, zu kriminalisieren und „einzuschüchtern“. Trotz alledem können wir mit Gelassenheit und revolutionärem Stolz sagen:

Trotz der schwierigen Bedingungen der Pandemie, der willkürlichen Angriffe und Provokationen durch die Polizei war es eine erfolgreiche und bedeutungsvolle revolutionäre Gedenkdemonstration.

Unser Wegweiser ist Friedrich Engels. Er hat mit seinem Freund und Mitstreiter Karl Marx die Richtung vorgegeben. Wir marschieren mit diesem kommunistischen Erbe in diese Richtung und wir werden bis zum Sieg in diese Richtung weitermarschieren. Dies sind unsere kurzen Eindrücke und Einschätzungen.

TA-AktivistInnen

Rede Demonstration 200. Geburtstag von Friedrich Engels

Liebe GenossenInnen, Liebe FreundInnen,

Friedrich Engels hat wie sein Genosse Karl Marx als Kommunist für ein revolutionär-demokratisches Deutschland 1848 auf den Barrikaden gestanden. Reaktion der Herrschenden in Deutschland und Europa war, beide Kämpfer zu Flüchtlingen zu erklären. Sie wurden ausgewiesen, ihnen wurde der Prozess gemacht und Marx die Staatsbürgerschaft aberkannt. Sie wurden ins Exil gezwungen. Später, auf Grund des Sozialistengesetzes 1878 konnte Engels 16 Jahre lang nicht nach Deutschland fahren.

Wie sieht es heute in der so viel beschworenen Demokratie in Deutschland aus?

Von der aktuellen politischen Agenda sind Flucht und Tod im Mittelmeer verschwunden. Der mediale Fokus ist nicht auf Lesbos, auf die Lager auf den griechischen Inseln gerichtet. Die miserable Situation dort verschärft sich mit dem Wintereinbruch täglich. Im „neuen“ Lager Kara Tepe auf Lesbos herrschen verheerende hygienische Zustände. Zelte, die im Morast versinken. Der Coronavirus wütet. Kinder sind unterernährt.

An diesem Elend machen allen voran deutsche Konzerne gute Kasse. Das monatliche Almosen von 75 Euro für jeden Menschen kann nur im Lidl-Supermarkt in direkter Nähe des Lagers ausgegeben werden. Falls die Ausgangssperre zeitweise aufgehoben ist.

Hunger, Freiheitsberaubung, Erniedrigung, Krankheit – das sind die europäischen Werte für Menschen auf der Flucht. Nur das äußerste Elend, Armut, Kriege, Männerherrschaft, Klimakatastrophen, Hunger, bittere Not bringt die Menschen dazu, ihre Länder zu verlassen. Das sind Länder und Regionen, die im Fadenkreuz imperialistischer Machtkämpfe stehen. Die Verursacher, die Großmächte wie Deutschland, Europa schotten ihre Grenzen ab. Im Todes-Mittelmeer und auf der „Westafrikanischen Fluchtroute“ über den noch viel gefährlicheren Atlantik ertrinken ungezählte Tausende von Menschen. Falls die Flucht trotzdem gelingt, sind brutale Abschiebungen an der Tagesordnung. Das Recht auf Asyl existiert faktisch nicht.

Gleichzeitig präsentieren sich die Groko-Regierung und die Ministerien der Bundesländer, von CDU bis Linke als Humanisten und Menschenfreunde, wenn sie hundert Jugendliche aus Moria aufnehmen. Das sind die Almosen des drittreichsten Landes der Welt!

Dieses Deutschland, das sich zum Weltmeister in „Vergangenheitsbewältigung“ erklärt. Ist das die Konsequenz aus der deutschen Geschichte? Grenzen zu und Abschiebung! Vor über 85 Jahren versuchten Hunderttausende Menschen, dem Terror des deutschen Nazi-Faschismus zu entkommen und zu fliehen. An vielen Grenzen wurden sie aufgehalten und in die Hände der Nazischergen „zurückgeschoben“. Viele starben auf den Fluchtwegen. Nur wenige Staaten waren bereit, Geflüchtete aus Nazi-Deutschland aufzunehmen.

2020: Der deutsche Imperialismus hat natürlich nichts aus der Geschichte gelernt. Die faschistische Hetze, den Rassismus in all seinen Facetten gegen Geflüchtete betreibt nicht nur die AfD. In allen Parteien wird auf die eine oder andere Weise, die Furcht vor „zu vielen, die kommen wollen“ geschürt. Im Staatsapparat, in der Bürokratie der Ministerien und in Polizei und Armee ist diese Denkweise auf die eine oder andere Art fest verankert.

Die Schicksalsgemeinschaft der „Volks-Deutschen“ wird beschworen. Rassismus, Islamophobie, Antisemitismus werden geschürt um ArbeiterInnen und Werktätigen zu spalten. Nicht gegen die Ursache, wie sie Engels und Marx schon wissenschaftlich analysiert haben, gegen den Kapitalismus, sollen wir gemeinsam kämpfen.

Wir fordern zusammen: Grenzen auf – Bleiberecht für alle!

Say it loud, say it clear: refugees are welcome here!

Wir fragen – Was können wir im Hier und heute dafür tun, diesem System der Barbarei, der Kriege, der Ausbeutung ein Ende zu setzen? Friedrich Engels und Karl Marx antworten im Kommunistischen Manifest von 1848:

Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, dass ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung.

Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Wir haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“

Vorwärts, lasst uns diese wissenschaftlich begründete Vision im 21. Jahrhundert verwirklichen!

Happy Birthday Friedrich Engels! ….

Auf Marxens und Engels Spuren…

Trotz alledem! Gegen das kapitalistische System! Für Sozialismus und Kommunismus!